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Die Gemeinde Wissen stellt die Abwasserentsorgung in der Straße Am Biesem um, von dem vorhandenen Mischsystem in ein Trennsystem.
Die Straße "Am Biesem" liegt zentral im Stadtkern von Wissen. Die Bebauung hat Mischgebietscharakter mit sowohl Ein- und Mehrfamilienhäusern als auch Geschäftsbebauung. Das Baugebiet erstreckt sich über ca. 120 m.
Routinemäßig wurden der vorhandene Kanalzustand und der Sanierungsbedarf des Gebietes ermittelt. Die dabei festgestellten Schadensbilder der Haltung und Leitungen werden überwiegend durch Rissbildung, Scherben, verschobene Verbindungen, fehlende Wandungsteile und nicht fachgerechte Anschlüsse geprägt.
Es sind Rohrdimensionen von DN* 80 - DN 150 bei den Hausanschlüssen vorzufinden. Der Mischwassersammler ist hauptsächlich als Betonrohr, ausgeführt worden. Zwei kurze Haltungen (L= 8,0 m und L= 2,50 m) wurden hingegen als Steinzeug in DN 300 und DN 250 ausgeführt. Die mittlere Tiefe beträgt ca. 3,00 m (maximale Tiefenlage 3,35 m). Als Besonderheit ist hier zu bemerken, dass sich die Entwässerung der Straße als Hochpunktentwässerung versteht. Der Hochpunkt liegt im Kreuzungsbereich Am Biesem/Flachstraße.
Die vorhandenen Schächte wurden, zum Teil aus Beton, zum Teil aus Mauerwerk hergestellt. Die Bauwerke sind in einem Durchmesser von ca. DN 1000 ausgeführt worden und haben eine Tiefe von bis zu 3,25 m. Die Schächte zeigen Schadensbilder in Form von punktuellen Rissen sowie fehlenden Bauteilen und schadhaften Ausgleichsringen/Abdeckungen auf.
BRENDEBACH INGENIEURE führt für dieses Bauvorhaben die Objektplanung in der Leistungsphase 1 bis 8, die örtliche Bauüberwachung sowie Vermessung bzw. Bestandsaufnahme aus.
Für den Umbau des bestehenden Mischsystems in das geplante Trennsystem mussten hier sechs Mischwasserhalterungen erneuert werden. Bei drei der Halterungen wurde hier das Berstlining-Verfahren angewendet. Dies geschah am 20.04.2021 um 12:00 Uhr.
Im Berstlining-Verfahren können defekte Leitungen grabenlos in gleicher Trasse erneuert werden. Für Planer und Bauherr besteht kein Kalkulationsrisiko, da die Berstlining bei allen Schadensbildern bis hin zum Totaleinsturz ohne vorbereitende Maßnahmen an der Altleitung (Beseitigung von Ablagerungen, Wurzeln, Abfräsen von Versatz usw.) einsetzbar ist. Auch defekte Inliner lassen sich im Berstlining-Verfahren zwar nicht reparieren, aber durch neue Rohre ersetzen.
Das Berstlining-Verfahren ist eine umweltschonende, grabenlose Erneuerung von Rohrleitungen in gleicher Trasse. Mit einem Berstkörper wird das Altrohr zerstört und radial in das umgebende Erdreich verdrängt. Gleichzeitig wird das Bohrprofil soweit vergrößert, damit das neue Rohr in gleicher oder größerer Dimension unmittelbar eingezogen werden kann. Für den Einzug von Berstliningverfahren eignen sich Schutzrohre oder Medienrohre ohne überstehende Konturen, die einen ungehinderten Einzug gewährleisten.
Für den Berst- und Einziehvorgang erfolgt die Krafteinleitung in Rohrlängsrichtung mit dynamischer Rammenergie durch eine modifizierte Erdrakete oder Rohrramme. Das dynamische Berstliningverfahren ist vorteilhaft in stark verdichteten und steinigen Böden ab DN 150 und bei Altrohren aus sprödem Material, wie Steinzeug, Beton, GG. Der Berstvorgang muss durch die Zugkraft einer Winde unterstützt werden.
Die dynamische Berstmaschine zertrümmert mit dynamischer Rammenergie die defekte Altleitung und verdrängt die Scherben radial in das umgebende Erdreich. Das Bohrprofil wird dabei für das neue Rohr aufgeweitet. Im gleichen Arbeitsgang folgt das neue Rohr gleichen Durchmessers oder um eine Nennstufe größer - vorzugsweise aus PE- oder PVC mit glatten Muffenverbindungen oder muffenlos als Langrohr aus PE-HD spiegelverschweißt. Ausgleich von Unebenheiten oder Unterbögen sind mit entsprechenden Aufweitungen und ggf. durch vorherige Betonauffüllung möglich.
Beim Statischen Berstlining-Verfahren erfolgt die Krafteinleitung in Rohrlängsrichtung hydraulisch über Gestänge. Das statische Berstliningverfahren ist vorteilhaft in verdrängbaren homogenen Böden, bei nahe benachbarten Fremdleistungen, bei Altrohren aus Stahl, GGG oder Kunststoffen, die geschnitten werden müssen und für Einzug von Neurohren, die innen keiner Verschmutzug ausgesetzt werden sollten. Statische Berstmaschinen z. B. GRUNDBURST bieten Schub- und Zugkräfte bis 100 Tonnen (1000kN). Patentierte Quicklock-Berstgestänge können ohne zeitaufwendige Verschraubung - schub- und zugstabil - eingeführt und wieder gezogen werden. Das statische Berstlining bietet sich in sensiblen Bodenbereichen und bei gefährdeten benachbarten Sparten an und kann PE-Rohre verschmutzungsfrei von der Trommel einziehen.
Unter beigefügtem Link finden Sie eine Animation als eins von vielen Beispielen für ein statisches Berstlining-Verfahren
https://www.youtube.com/watch?v=hOvo3nTeSAM
und weitere Informationen des Unternehmens vor Ort zu dem Verfahren https://alfesundsohn.de/leistungen/#berstlining